Freitag, 7. März 2014

Aufreger der Woche #2 - Papp-A-Trap im Büro


Dreimal dürft ihr raten, wo dieses Maschinchen samt Bechern steht.

Im Coffee-Shop? Nöp.
In der SB-Bäckerei? Niente.
In der Büro-Kaffeeküche? Bingo.

Meine Kollegen, die allesamt wahre Kaffee-Junkies sind, schlürfen literweise Kaffee. Größtenteils im Büro oder Sitzungsräumen (da hauen die mal eben ein Kilo Kaffee pro Tag weg. Ernsthaft.).

Wir haben den Service im Haus, dass man uns frisch gespülte Tassen bereitstellt und die dreckigen auch wieder wegbringt. Trotzdem staune ich immer, dass viele Mitarbeiter lieber ein Pappbecherchen an ihren Platz tragen, statt die Tasse zu nehmen. Natürlich nimmt man für jeden neuen Kaffee ein frisches Becherchen, ein frisches Deckelchen, ein frisches Umrühr-Stäbchen. Und angesichts der Menge, die mancher sich da vor dem Monitor hinter die Binde gießt, kommen schon zweidreiviele Becher zusammen.

Ich persönlich bin nicht wirklich Freund dieser Becher, kann ihr Dasein aber durchaus verstehen. Unterwegs sind Tassen doof, und kaum jemand schleift permanent eine Warmhaltekanne mit. Wenn einen im Bahnhof der Kaffee-Jieper erwischt und man keine Zeit mehr hat, ihn im Coffee-Shop zu trinken, hat man einfach keine Wahl. Und ja, ich gestehe - auch ich habe ab und an so ein Becherchen in den Pfoten, wenn ich mal wieder verschwitzt habe, freitags meine Isokanne einzupacken *schäm*

Trotz allem sind die Becher fürs Käffchen eine Katastrophe für die Ökobilanz. Letzten Sommer schrieb Stern, dass jährlich mal eben locker-flockige 23 Milliarden Becher auf dem Müll landen. Und dass immer mehr Kaffee außer Haus getrunken wird - also nix da mit gemütlich im Filter brühen oder im Café das obligatorische Kännchen ordern. Der Kaffee ist zum Unterwegs-Getränk geworden.
Ich grinse ja regelmäßig, wenn ich einen bestimmten Becher-Print sehe, den mit Personen samt Käffchen, die gestresst dahinflitzen. Der typische Coffee-to-Go-Trinker?

Aber wozu im Büro? Weil man die dreckige Tasse nicht mehr in die Kaffeeküche tragen will? Angesichts mancher Kaffeetassen-Türme, die sich auf zahlreichen Tischen stapeln, scheint das ein recht naheliegender Grund zu sein (in manchen Räumen scheinen die geheime Bio-Projekte durchzuführen, mit ganztags herabgelassenen Rollos, ausgeschaltetem Licht und Heizung an. Ich rechne mittlerweile täglich damit, morgens um 7 Uhr einem Buchsbaum-E.T. zu begegnen ...).

Nun gut, sei es drum. Ich benutze das ganze Jahr über meine Schneemann-Tasse im Büro (ja, ernsthaft), weil die Pappdinger für meinen riesen Milchkaffee ohnehin immer zu klein sind. Und für unterwegs habe ich mir vom Männeke zu Ostern einen kleinen Mehrweg-Becher gewünscht, den kann ich leichter mitnehmen - als Dauerpendler Freitag Nachmittag im ICE zu sitzen und keinen Kaffee zu haben ist ein Worst Case.

Insofern - prost!

3 Kommentare:

  1. Hat denn dein Unternehmen Geld zuviel? Wenn eh jemand für den Kaffeetassen-Spül-Service bezahlt wird, warum dann nochmal Geld in Wegwerfprodukte und die Entsorgungskosten pumpen? Vielleicht hören die Entscheidungsträger auf dem Ohr und du kannst eine Becherrevolution anzetteln...
    LG Zora

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  2. In unserem Unternehmen rechnet man schon im Tagesgeschäft nicht in Jahren, sondern in Jahrzehnten - wahrscheinlich bin ich in Rente, bis in Sachen Pappbechern etwas ins Rollen kommt ... Mit solchen Winzigkeiten befasst sich die Herrschaft des "Facility Managements" gar nicht erst :/

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  3. Toll geschrieben, ich musste lachen obwohl es ein ernstes Thema ist! Im Büro machen die Pappbecher wirklich keinen Sinn.. LG

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