Freitag, 14. März 2014

Aufreger der Woche #3 - Geschnitten Brot im Beutel

Neuer Freitag, neues Narf der Woche ;-)

Mein Brot backe ich üblicherweise zu 90 % selbst - schmeckt gut, macht mehr Spaß, hält sich länger, und ich weiß, was drin steckt.

Wenn ich einmal tatsächlich in die Verlegenheit komme, kein Brot mehr im Haus zu haben, verschlägt es mich auch mal in eine der örtlichen Bäckereien. Da ich allerdings nicht mitten in der Hauptstadt wohne, sondern fernab in der Peripherie, machen die hiesigen Bäckereien am Wochenende meistens nachmittags die Klappe zu. Und meistens fällt einem am Samstag Abend auf, dass da Ebbe in der Brotbox herrscht. Humpf.

Ich bin wirklich kein Freund von SB-Backshops - weder mag ich die Fertigbrote noch die Tatsache, dass alles so lieblos präsentiert wird (ganz davon abgesehen, dass ich den Gedanken scheußlich finde, wie viele Leute wohl "aus Versehen" das Brot oder die Brötchen in meiner Tüte angegrabscht haben). Da fummelt man aus der Plastikklappe das Objekt der Begierde, verfrachtet es auf ein Tablett mit Papierlätzchen und balanciert dieses zur Kasse, wo man im Sekundentakt abgefertigt wird.

Als ich letztens wieder notgedrungen so einen Backshop betreten musste und - vorbei an gefühlten zwanzig Regalmetern Snacks und belegten Brötchen - zu den Broten schlappte, traute ich meinen Augen nicht: Die Brote waren geschnitten und in Plastik eingetütet. Und zwar alle.


Ein freundliches Schildchen an den Fächern erwähnte, dass man, wenn man ungeschnittenes Brot will, bitte Laut geben soll. Was natürlich, zumindest während der Zeit, in der ich im Laden war, niemand tat. Und ich? Ich weinte innerlich. Das Brot in seinem Plastikkleidchen schwitzte auf Teufel komm raus, weil es im noch warmen Zustand geschnitten worden war. Die Scheiben waren teilweise zerrissen, pappten aneinander, waren, gerade beim Vollkornbrot, viel zu dick, und das Endstück war teilweise auf gut 5 cm ungeschnitten und würde vermutlich entsorgt werden.

Von dieser Vergewaltigung des Brotes mal ganz abgesehen bedeutet das ganze, dass mal eben dutzende Plastiktüten gefüllt, verknotet, zuhause vom Käufer wieder aufgerissen und dann weggeworfen werden. Der Service, dem Kunden das Brot zu schneiden, ist an sich ja eine nette Geste und wird von vielen Bäckereien angeboten, aber fast alle füllen das geschnittene Brot danach in einen Plastikbeutel - während das ungeschnittene Brot in die Papiertüte darf. Eigenartig, oder?

An dem Tag tütete ich notgedrungen ein paar Brötchen in eine Papiertüte und zog meiner Wege. Und zuhause streichelte ich dann meinen Allesschneider, der mir unter anderem auch sauber geschnittene Brotscheiben liefert, und versprach ihm das nächste Mal Arbeit.
Mit selbst gebackenem Brot :)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ganz lieben Dank für dein Kommentar - ich antworte auf jeden Fall darauf!